Die Geschichte der Luftwaffe

Hilfsflüge und Kampf-Einsätze, „Starfighter-Krise“ und Wiedervereinigung, Traditionsnamen und Terror-Abwehr: Mehr als sechs Jahrzehnte bewegte Geschichte haben der Luftwaffe ihren Stempel aufgedrückt.

Drei Propellermaschinen unterschiedlicher Typen in Formation

Geschichte der Luftwaffe: Aufbau und erste Hilfsflüge

Die offizielle Geburtsstunde der neuen deutschen Luftwaffe schlug am 24. September 1956, als die ersten zehn Jetpiloten ihre Flugzeugführer­abzeichen, die begehrten „Schwingen“, erhielten. Anlässlich der Zeremonie auf dem Fliegerhorst Fürstenfeldbruck erfolgte auch die symbolische Übergabe der ersten Ausbildungsflugzeuge mit dem Hoheitszeichen der Bundeswehr – einer Piper L-18, einer Harvard Mk.4 (T-6) sowie eines Strahltrainers Lockheed T-33.

Zudem wurden der Luftwaffe in dieser Zeit 450 Jagdbomber F-84F, 108 Aufklärungsflugzeuge RF-84F, 90 Luftfahrzeuge F-86K und 300 Luftfahrzeuge F-86 Sabre Mk.5/Mk.6 von den USA und Kanada als Erstausstattung bereitgestellt oder dort gekauft. Als Transportflugzeug wurde die französische Noratlas bestellt.

Schwarz-Weiß-Bild von Soldaten an einem Radargerät

Den deutschen Luftraum im Blick: Soldaten am Radargerät eines Flugabwehrsystems Nike 1974.

Bundeswehr/Günther Oed

Aufwuchs zur Wehrpflichtarmee

Die ersten Freiwilligen der Luftwaffe erhielten im Januar 1956 in Nörvenich ihre Ernennungsurkunden. Als Generalleutnant Josef Kammhuber am 1. Juni 1957 zum ersten Inspekteur der Luftwaffe ernannt wurde, waren die Weichen zum Aufbau der Teilstreitkraft bereits gestellt. Nach der Einberufung der ersten Grundwehrdienstleistenden am 16. Januar 1958 vollzog sich auch der notwendige Ausbau der Grundausbildungsorganisation, so dass Mitte 1960 bereits vier Luftwaffenausbildungsregimenter in Dienst gestellt waren.

Zahlreiche Ausbildungsgänge und Übungsmöglichkeiten, insbesondere des fliegenden Personals, sowie des Personals der Flugabwehrtruppe, wurden in den Folgejahren im Ausland, insbesondere in den USA etabliert. Die Flugabwehrverbände wurden kurz darauf mit dem Waffensystem Nike ausgerüstet und im Juli 1959 die Beschaffung des bodengebundenen Luftverteidigungssystems HAWK eingeleitet.

Drei Flugzeuge Typ Noratlas im Flug

In Formation: In ihrer Geschichte absolvierte die Luftwaffe zahlreiche Hilfseinsätze. Den Auftakt machten 1960 Flüge mit Noratlas ins Erdbebengebiet von Agadir.

Bundeswehr/Siwik

Erdbebenhilfe und Sturmflut-Einsatz

Bereits ab 1959 wurden die Entscheidungen für Nachfolgewaffensysteme getroffen. Anfang 1959 wurden die ersten F-104 Starfighter in den USA bestellt, eine Lizenzfertigung in Deutschland vereinbart, und zusammen mit der Fiat G-91 ab 1961 an die Luftwaffe übergeben. Der Bundestag billigte 1963 die Beschaffung des Transportflugzeugs Transall C-160.

Die Luftwaffe führte 1960 bereits ihren ersten Hilfseinsatz für die durch ein Erdbeben zerstörte Stadt Agadir in Marokko durch. Die erste Hilfeleistung im Inneren erfolgte während der Hamburger Flutkatastrophe im Februar 1962. Im Zeitraum von 1962 bis 1969 führten die Transportflieger zahlreiche Flüge als Katastrophenhilfe in Italien, Kreta, Mali, Portugal, Nigeria, Persien, Tunesien, Algerien und der Türkei durch.

Der „Kalte Krieg“: „Starfighter-Krise“ und neue Strukturen

Ab Mitte der 1960er Jahre mit Beginn der „Starfighter-Krise“, spätestens jedoch mit dem Amtsantritt von Generalleutnant Johannes Steinhoff als Inspekteur der Luftwaffe im Jahr 1966 und dem Wechsel der NATO-Doktrin 1967, vollzog sich eine Umgestaltung der Luftwaffe sowohl in der Konzeption als auch in der Planung und Organisation. Diese bedeutenden Änderungen konsolidierten sich bis zum Ende der Amtszeit General Steinhoffs Ende 1970 und schufen den grundsätzlichen Rahmen der Luftwaffe für die Zeit des Kalten Krieges der 1970er und 1980er Jahre.

Die ersten drei Bell UH-1D Transporthubschrauber wurden im Februar 1968 an die Luftwaffe übergeben und kamen dort insbesondere für Hilfsflüge im Bereich Search-and-Rescue zum Einsatz.

Jagdbomber Starfighter auf Rollfeld

Wundervogel oder „Witwenmacher“?: Am Kampfjet Starfighter scheiden sich bis heute die Geister der Flugbegeisterten.

Bundeswehr/Storz

Starfighter-Abstürze häufen sich

Seit 1962 häuften sich im Laufe der Jahre die Abstürze von F-104G Starfightern mit einem Höhepunkt im Jahr 1965, als bei 26 Abstürzen 17 Piloten, darunter zwei amerikanische Fluglehrer, zu Tode kamen. Im Dezember 1965 hob die Luftwaffe die NATO-Unterstellung der F-104G deshalb vorübergehend auf und ließ die Häufigkeit der Unfallursachen untersuchen, um entsprechende Maßnahmen treffen zu können. Als Generalleutnant Johannes Steinhoff am 2. September 1966 der dritte Inspekteur der Luftwaffe wurde, initiierte er eine umfassende Lageanalyse und ließ eine neue Konzeption für die Luftwaffe erarbeiten. Diese berücksichtigte auch die in der NATO diskutierte und 1967 eingeführte neue NATO-Strategie der „Flexible Response“. Als Ergebnis dieser Überlegungen wurde eine neue Struktur der Luftwaffe angestrebt, die vor allem eine neue Kommandostruktur zur Folge hatte. So wurden ab 1. Oktober 1970 das Luftflottenkommando, das Luftwaffenamt und das Luftwaffen­unterstützungskommando aufgestellt.

Kampfflugzeug Tornado im Tiefflug durch Canyon

In seinem Element: Der Kampfjet Tornado ist für Einsätze im extremen Tiefflug besonders geeignet.

Bundeswehr/Johannes Heyn


Geschichte der Luftwaffe: Wiedervereinigung und Abrüstung

Mit dem Fall der Berliner Mauer und dem Zusammenbruch des Warschauer Paktes wurde nicht nur eine neue weltpolitische Epoche eingeleitet, sondern auch die Luftwaffe hat danach aufgrund der veränderten sicherheitspolitischen Rahmenbedingungen fundamentale Veränderungen erfahren.

Zunächst sollten die Teilstreitkräfte in diesem Bereich einem „Bundeswehrkommando Ost“ unterstellt werden. Der Inspekteur der Luftwaffe entschied, alle Luftwaffenverbände im Beitrittsgebiet einer neu zu schaffenden 5. Luftwaffendivision zu unterstellen. Darüber hinaus wurden „Kommandeur- und Unterstützungsgruppen“ aufgestellt und Kommandeure aus dem Bereich der „West-Luftwaffe“ als Kommandeure bei allen Dienststellen und Verbänden der NVANationale Volksarmee Luftstreitkräfte eingesetzt.

Knackpunkt KSEKonventionelle Streitkräfte in Europa-Vertrag

Alle Übernahmen von Personal und Waffensystemen der NVANationale Volksarmee-Luftstreitkräfte wurden auf die materiellen und personellen Obergrenzen für die gesamtdeutschen Streitkräfte, die sich aus den Regelungen des „Zwei-plus-Vier-Vertrages“ und des „KSEKonventionelle Streitkräfte in Europa-Vertrages“ ergaben, angerechnet. In der daraus folgenden Struktur war der Betrieb von Einrichtungen der ehemaligen NVANationale Volksarmee-Luftstreitkräfte vorgesehen, „die für die Einsatzbereitschaft der Streitkräfte im beigetretenen Teil notwendig sind.“

Dies umfasste unter anderem Teile der Luftraumüberwachungskräfte, des fliegerischen Dienstes sowie den Betrieb von ausgewählten Komponenten der bodengestützten Luftverteidigung der NVANationale Volksarmee-Luftstreitkräfte mit dem (russischen) Flugabwehrraketensystem SA-5.

Flugzeug im Tiefflug

Made in Russia: Nach der Wiedervereinigung flog die Luftwaffe vorübergehend auch Maschinen des Typs MiGMikoyan-Gurewitsch-29

Bundeswehr/Lw Wahn

„Russische“ Jets bei der deutschen Luftwaffe

Nach der Auflösung des Bundeswehrkommandos Ost am 30. Juni 1991 wurde die 5. Luftwaffen­division ab dem 1. Juli 1991 durch die Luftwaffe in jeder Hinsicht geführt. Das Jagdflugzeug MiGMikoyan-Gurewitsch-29 stellte von Beginn an eine Besonderheit im Flugbetrieb der Luftwaffe dar. Nach dem Zerfall des Warschauer Paktes und der deutschen Wiedervereinigung wurden 24 Jagdflugzeuge MiGMikoyan-Gurewitsch-29 „Fulcrum“ aus dem Bestand der ehemaligen NVANationale Volksarmee in die Luftwaffe übernommen und nach westlichen Grund­sätzen eingesetzt.

Das Erprobungsgeschwader MiGMikoyan-Gurewitsch-29 wurde 1993 mit dem Jagdbombergeschwader 35 (F-4F Phantom) in Laage bei Rostock als neuer Verband „Jagdgeschwader 73“ zusammengeführt. Dort leisteten MiGMikoyan-Gurewitsch-29 und F-4F Phantom nebeneinander ihren Dienst. Am 18. September 1997 wurde das zusammengeführte Jagdgeschwader 73 mit der Verleihung des Traditionsnamens „Steinhoff“ noch einmal offiziell in Dienst gestellt.

Geschichte der Luftwaffe: Terrorabwehr und Luftverteidigung

Nach der Vereinigung Deutschlands und der Umgestaltung der Streitkräfte wurde es erforderlich, die Bundeswehr umgehend zur Teilnahme an internationalen Einsätzen zu befähigen. Für die Luftwaffe war im Zuge der folgenden Luftwaffenstrukturen der bis dahin weitreichendste Umbau ihrer Geschichte zu verzeichnen. Die Verbände wurden 1993 in (besser ausgerüstete) Krisenreaktionskräfte und (nur teilweise präsente) Hauptverteidigungskräfte aufgeteilt.

Nach den Empfehlungen unterschiedlicher Kommissionen wurden im Jahre 2000 Empfehlungen zu Umfang, Struktur, Ausbildung und Ausrüstung der Bundeswehr im 21. Jahrhundert vorgelegt. Für die Luftwaffe waren in diesem Zusammenhang die Intensivierung der Zusammenarbeit mit der Industrie sowie die Weiterentwicklung der Einsatzlogistik Schwerpunkte.

Flugzeug fliegt ins brennende World Trade Center

Verkehrsflugzeuge als fliegende Bomben: Die Anschläge des 11. Septembers 2001 veränderten die Welt.

picture alliance / ROPI

Gegen den Terror

Besondere Bedeutung für die Luftwaffe hatte zudem das von der NATO entwickelte „Renegade-Konzept“ zur Abwehr eines terroristischen Angriffes mit Flugzeugen. In Abgrenzung zum NATO Air Policing erhielt die Luftwaffe unter dem Kürzel „SiLuRa“ (Sicherheit im deutschen Luftraum) Aufgaben, die sie seither nicht nur operationell, sondern auch durch das ressortübergreifende Betreiben der „Führungszentrale Nationale Luftverteidigung” beschäftigen. Um die Fähigkeit zur strategischen Verlegefähigkeit aufzubauen, hatte sich das Verteidigungsministerium bereits Anfang der 1980er Jahre mit der Planung eines „Future Transport Aircraft“ beschäftigt. Am Ende eines langjährigen europäischen Abstimmungsprozesses wurde im Jahr 2003 der Vertrag über die Beschaffung des Transportflugzeugs A400M unterschrieben.

Eurofighter-Jet in grüner Sonderlackierung am Himmel

Den Kampfjet Eurofighter setzt die Luftwaffe als Jagdflugzeug und als Jagdbomber ein.

Bundeswehr

Grünes Licht für Phantom und Eurofighter

Im Zuge der Modernisierung der fliegenden Waffensysteme der Luftwaffe wurde mit der Entscheidung des Bundestages im November 1997 zur Beschaffung von 180 Kampfflugzeugen Eurofighter eines der umstrittensten Rüstungsprogramme der letzten Jahrzehnte in Deutschland auf den Weg gebracht. Einige neue NATO-Mitglieder wie zum Beispiel die baltischen Staaten und Island verfügten über nicht ausreichend eigene Luftverteidigungskräfte. Daher beteiligte sich die Luftwaffe im Rotationsverfahren aller NATO-Mitgliedsländer seit 2005 mehrmals mit F-4F Phantom und Eurofighter am Air Policing Baltikum.

Geschichte der Luftwaffe: Einsätze vom Balkan bis nach Afghanistan

Der „Armee der Einheit“ folgte bald die „Einsatzarmee“. Den Anfang machte die Luftwaffe mit dem Einsatz Ace Guard der NATO Allied Mobile Forces im Frühjahr 1991 in der Türkei aufgrund des zweiten Golfkrieges. Weitere Einsätze unter Beteiligung der Luftwaffe waren unter anderem der UNUnited Nations-Einsatz in Kambodscha 1991, die Teilnahme an der internationalen Luftbrücke nach Sarajevo in Bosnien-Herzegowina im Zuge des Balkankonflikts ab 1992 oder die UNOUnited Nations Organization-Mission in Somalia 1993. Immer waren zumindest die Transportflieger der Luftwaffe mit dabei.

Kampfjet Tornado vor Flugzeughangar im italienischen Piacenza

Flugziel Kosovo: Ein Tornado des Einsatzgeschwaders im italienischen Piacenza rollt zum Start.

Bundeswehr/Detmar Modes

Kampf-Einsatz im Kosovo

Die erste Bewährungsprobe für Soldaten der Luftwaffe in einem bewaffneten Einsatz war schließlich die Operation Deliberate Force im Jahr 1995 unter Beteiligung deutscher ECRElectronic Combat Reconnaissance-Tornados mit dem speziell dafür aufgestellten Einsatzgeschwader 1 im italienischen Piacenza. Im Jahr 1999 folgte die Operation Allied Force unter Beteiligung von 14 Tornados der Luftwaffe an der NATO-Operation im Kosovo. Die Luftwaffe unterstützte bis 2001 die NATO auf dem Balkan.

Drehscheibe Kabul

Als Folge der Terroranschläge auf die USA im Jahr 2001 beschloss der Bundestag im Dezember 2001, dass sich die Bundeswehr an der ISAFInternational Security Assistance Force-Mission in Afghanistan beteiligt. Seitdem stellte dieser Auslandseinsatz eine zentrale Aufgabe für die Bundeswehr und für die Luftwaffe dar. Begonnen hatte dieser Einsatz für die Luftwaffe zunächst mit der Verantwortung für den operationellen Betrieb des Flughafens von Kabul in den Jahren 2003 und 2004. Die Luftwaffe stellte zudem sowohl den strategischen Lufttransport von und nach Deutschland, als auch den taktischen Lufttransport im Einsatzgebiet mit Airbus A 310 und Transall C-160 sicher. Dazu gehörte neben der Teilnahme deutscher Soldaten an den AWACSAirborne Early Warning and Control System-Einsätzen auch die Sicherstellung der „Strategic Air Medical Evacuation-Einsätze“ (StratAirMedEvacStrategic Air Medical Evacuation) durch die Luftwaffe.

Transall bei Landung

Arbeitstier der Luftwaffe: Auch im Afghanistan-Einsatz hat sich das Transportflugzeug Transall bewährt.

Bundeswehr

Aufklärung mit Jets und Drohnen

Ab 2007 wurde das Kräfte- und Fähigkeitsdispositiv des deutschen Einsatzkontingents ISAFInternational Security Assistance Force um die Fähigkeit zur luftgestützten Aufklärung ergänzt. Dazu stellte die Luftwaffe bis November 2010 sechs Recce-Tornados auf dem Flugplatz Masar-i Scharif für das dortige Einsatzgeschwader bereit. Anschließend trug nun das unbemannte Aufklärungssystem Heron 1 die Hauptlast der Aufgabe „Luftaufklärung und Luftüberwachung“ für das Regionalkommando Nord in Afghanistan. Die Luftwaffe beteiligte sich von 2010 bis Ende Juni 2012 auch an der Ausbildung von neu aufgestellten afghanischen Ausbildungs- und Schutzbataillonen, von „Operational Mentoring and Liaison Teams“ (OMLT) und der Police-OMLT mit Objektschutzkräften, Personal aus der Flugabwehrraketen-Truppe und teilweise auch aus der Ausbildungsorganisation.

Geschichte der Luftwaffe: Traditionsnamen und Truppenfahnen

Die Traditionsbildung wurde in den 1960er Jahren dergestalt gefördert, dass 1961 die Traditions­namen „Richthofen“ an das Jagdgeschwader 71, „Boelcke“ an das Jagdbombergeschwader 31 und „Immelmann“ an das Aufklärungsgeschwader 51 verliehen wurden. Eine Besonderheit war die noch heute gültige Genehmigung eines Ärmelbandes an der Uniform mit der Aufschrift des jeweiligen Traditionsnamens. Als weiterer Ausdruck der Tradition wurden 1965 die Truppenfahnen an die Verbände der Luftwaffe übergeben. Am 20. Mai 1966 wurde zudem das Ehrenmal der Luftwaffe als zentrale Gedenkstätte in Fürstenfeldbruck an die Luftwaffe übergeben.

Kampfflugzeug vom Typ Eurofighter des Taktischen Luftwaffengeschwaders 71 "Richthofen" mit Sonderlackierung

R wie Richthofen: Das Taktische Luftwaffengeschwader 71trägt den Namen des Fliegerasses aus dem 1. Weltkrieg.

Bundeswehr/Daniel Redell

Die „Causa Mölders“

Auf Antrag des Kommodore des damaligen Jagdgeschwaders 74 erhielt dieses am 22. November 1973 den Traditionsnamen „Mölders“. Mit der Benennung des Auditorium Maximum an der neuen Offizierschule der Luftwaffe in Fürstenfeldbruck in „Ludger-Hölker-Saal“ im Jahr 1977 wurde erstmal eine Benennung nach einem Angehörigen der bundesdeutschen Luftwaffe vollzogen, der bei einem Flugunfall am 15. September 1964 mit einer T-33 des Jagdbombergeschwaders 32 abstürzte, jedoch den Absturz auf die Gemeinde Straßberg verhinderte und dabei selber ums Leben kam. Seit September 1997 trägt das heutige Taktische Luftwaffengeschwader 73 (vormals Jagdgeschwader 73) den Namen des ehemaligen Inspekteurs der Luftwaffe, „Steinhoff“. Aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages wurde dem Jagdgeschwader 74 im Jahre 2005 der Name „Mölders“ aberkannt, da Angehörigen der 1936 bis 1939 im spanischen Bürgerkrieg kämpfenden „Legion Condor“ kein ehrendes Gedenken mehr zu teil werden dürfe. Das Leitbild „Team Luftwaffe“ wurde seit seiner Herausgabe 2003 zu einem wesentlichen Bestandteil der Tradition der Luftwaffe.

Weitere Themen